Vorgeschichte - Fertigstellung - Schule mit drei Schulorten - Bauliche Veränderungen - 50 Jahre Schule Hacklberg
Aus verschiedenen Häusern kommend begann nach dem Umzug aus Eggendobl und der Schulbaracke in der Plantage die Zeit der Eingewöhnung und planmäßigen Arbeit. Acht Klassen besuchten 1963/64 die nunmehr gemeinsame Schule, wobei im Unterschied zu den ersten vier koedukativ geführten Klassen ab der fünften Jahrgangsstufe Knaben und Mädchen nach Geschlechtern getrennt unterrichtet wurden. Das Modernitätsgefälle innerhalb der in der Gemeinde Hacklberg liegenden Schulen war nun unübersehbar und entfaltete nunmehr eine Sogwirkung. So wurde bald die Auflösung der zweiklassigen Schule in Wörth angestrebt und durchgeführt.
Der Grundgedanke der Gemeindeväter war die Tatsache, dass das dortige alte Schulgebäude mit seiner unzureichenden Ausstattung den neuzeitlichen Lehrmethoden nicht mehr entspreche und in Hacklberg eine nach modernsten Gesichtspunkten eingerichtete Schule zur Verfügung stehe.Wie es im Gemeinderatsbeschluss heißt, sollte die Eingliederung den Mädchen und Knaben an der ländlichen Schule in Wörth die Möglichkeit zu einer zeitgemäßen schulischen und körperlichen Ausbildung geben. Dies bedeutete über Hacklberg hinaus im Landkreis Passau einen ersten Schritt zur Beseitigung von Zwergschulen und zur Förderung gut ausgebauter Verbandsschulen. Ab September 1964 besuchten die Kinder dieses Sprengels ebenfalls die Zentralschule in Hacklberg. Deren Beförderung von Gaißa, Wörth und Maierhof erfolgte zunächst mit Omnibussen der Bundespost. Für das Hacklberger Schulgebäude selbst zeichneten sich mit dieser Maßnahme jedoch räumliche Engpässe ab, die sich bald noch durch die Neugliederung des bayerischen Volksschulwesens verstärkten. Die ursprünglich konzipierte Größe reichte angesichts steigender Schüler- und Klassenzahlen nicht mehr aus, so dass die Hacklberger Volksschule 1971 fast aus allen Nähten platzte.
Ein reibungsloser Unterricht war nicht mehr möglich. Insbesondere fehlten Fachräume für den Musik-, Werk- und Naturlehreunterricht. Der kleine Pfarrsaal diente als Ausweichhandarbeitsraum. Beklagt wurde auch, dass in Dietzing die 5. und 6. Jahrgangsstufe in einer Klasse zu etwa 25 Schüler zusammengefasst war. Bei einer schulischen Zuordnung dieser Kinder nach Hacklberg hätten hier je eine 5. und eine 6. Klasse, bestehend aus Dietzinger und Hacklberger Schülern, in sinnvoller Stärke gebildet werden können. Doch auch dies scheiterte an Raumproblemen. Elternbeirat und Schulleitung forderten von der Gemeinde Abhilfe. Es sollten aber noch Jahre vergehen bis das Drängen des Elternbeirats Erfolg hatte und die bauliche Erweiterung der Schule in Angriff genommen wurde.
Es gab jedoch bald bedeutende Veränderungen. Zunächst wurde Dietzing laut Regierungsbeschluss als eigenständiger Schulort aufgelöst und die dortigen Schüler wurden ab dem Schuljahr 1971/72 der Volksschule Hacklberg eingegliedert. Aufgrund einer Zusicherung, die Schule in Dietzing vorläufig zu erhalten, schickte man nunmehr die beiden zweiten Klassen dorthin. Die zum 1. Juli 1972 in Kraft getretene kommunale Gebietsrefom hatte für den Großraum Passau eine enorme Bedeutung und wirkte sich für die Entwicklung der Stadt positiv aus. Im Zuge dieser Änderung kam es zu einer Neugestaltung des Landkreises Passau und die bisher zu diesem Landkreis gehörenden Gemeinden Grubweg, Hacklberg, Hals und Heining verloren ihre Selbständigkeit und kamen zur Stadt Passau. Schalding l.d.D. wurde aus der Gemeinde Kirchberg v. W. herausgelöst und ebenfalls Passau eingemeindet.
Damit ergaben sich Auswirkungen auf die schulische Situation. Die Schule in Schalding l.d.D. wurde Hacklberg zugeordnet. Da in der „Zentrale“ der nötige Schulraum fehlte, erstreckte sich der Unterrichtsbetrieb in der Folgezeit auf die drei Orte Hacklberg, Dietzing und Schalding, was einen umfangreichen Schulbusverkehr zur Folge hatte. Zu dessen besserer organisatorischen Bewältigung begann und endete ab 1975/76 der Unterricht in den Außenschulen eine Viertelstunde früher. Im Schuljahr 1972/73 mussten 524 Schüler in 15 Klassen unterrichtet werden. Die beiden zweiten Klassen waren nach Dietzing und eine erste und eine dritte Klasse waren nach Schalding ausgelagert.
Das darauffolgende Schuljahr brachte wegen der Energiekrise mit Verknappung des Heizöls sowie wegen dessen erheblicher Verteuerung ausgiebige Weihnachtsferien. Dauerhaft war dann allerdings die Einführung der Fünftagewoche in Hacklberg. Nach Sitzungen des Elternbeirats und des Lehrerkollegiums, die sich jeweils einstimmig für die Einführung aussprachen, wurde im Vorfeld auch eine Befragung der Eltern durchgeführt. Gut 94% waren dafür. Nachdem auch die Klassensprecher der Klassen 5 – 8 gehört wurden, konnte der förmliche Antrag auf Einführung beim Schulamt gestellt werden. Nach Erteilung der Genehmigung wurde am 24. März 1974 mit der Fünftagewoche begonnen. Stundenplan und Busfahrplan mussten den neuen Gegebenheiten angepasst werden.