Grundschule Hacklberg

Die Schule im Grünen


Vorgeschichte - Fertigstellung - Schule mit drei Schulorten - Bauliche Veränderungen - 50 Jahre Schule Hacklberg

Bauliche Veränderungen bis heute

Erst einige Jahre später zeigten die Bemühungen der Hacklberger Eltern einen Erfolg. Endlich zog man aus den Umstrukturierungen bauliche Konsequenzen. 1978 genehmigte die Regierung eine Erweiterung des zentralen Schulhauses um 235 Quadratmeter. Der bereits vorhandene eingeschossige Osttrakt wurde mit einem Kostenaufwand von 1,12 Millionen DM nach den Plänen des Architekturbüros Bittmann aufgestockt. Am ersten Ferientag im Sommer 1980 begannen die Bauarbeiten, die sich dann etwa elf Monate hinzogen. Der bauaufsichtliche Genehmigungsbescheid trägt das Datum 08.04.1981. Zu dem bisherigen Komplex kamen ein unterteilbarer Mehrzweckraum und Verwaltungsräume hinzu, so dass andere Räume in ihrem Zweck umgewidmet werden konnten. Durch diesen Hinzugewinn beim Raumangebot konnte 1981 zumindest das Schulgebäude in Dietzing aufgegeben werden. Die bis dahin dort unterrichteten drei Klassen konnten nach den Pfingstferien nach Hacklberg umziehen. So brachte die Schulhauserweiterung erhebliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Schüler und Lehrer. Die damals insgesamt 414 Schüler waren jetzt nur noch auf zwei Schulgebäude aufgeteilt. In Hacklberg gab es zwölf Klassen und in der Außenschule Schalding l.d.D. drei Klassen.

Die Aufstockung des Osttraktes und die Verlegung des Haupteingangs an seine jetzige Stelle bedingten eine Neugestaltung des Innenhofs. Um den Haupteingang zu erreichen, müssen seither Kinder, Bedienstete und Besucher quer über den Schulhof gehen, der damals nicht befestigt war. Lediglich entlang der Gebäude lagen abgesenkte Steinplatten. Die ursprünglich konzipierte Befestigung mit Granitsteinpflaster sah man im Schulausschuss als zu teuer an, so dass man sich später bei der Auführung mit einem einfachen Asphaltbelag begnügen musste. Auf der einen Seite des Weges sollten  die Kinder in einer farblich ausgewiesenen Spielzone herumtollen und sich kreativ beschäftigen können, auf der anderen Seite sollte die Möglichkeit bestehen, sich zwischen Grünanlagen und Rasenflächen auf Bänken auszuruhen. Doch erst Pfingsten 1984 war dies dann so weit. Ein zusätzlicher Grund für die unter pädagogischen Gesichtspunkten erfolgte Änderung lag in der relativ hohen Quote von Pausenhofunfällen in Hacklberg.

Auch der Sportplatz, der zwei Jahre nach der Schuleinweihung auf dem östlich angrenzenden Gelände errichtet worden war und auf dem im Sommer 1967 erstmals die Bundesjugendspiele zur Durchführung kamen, bedurfte einer zusätzlichen Ausstattung. So erhielt die Freisportanlage 1986 noch einen Allwetterplatz, ein Rasenspielfeld, eine Kugelstoßanlage sowie eine vierreihige Kurzstreckenlaufbahn.

Im Frühjahr 1987 hätte sich beinahe der Schülertraum vom brennenden Schulhaus erfüllt, wenn nicht der damalige Hausmeister so aufmerksam gewesen wäre und den durch einen Kurzschluss in der Turnhalle entstanden Brand rechtzeitig entdeckt hätte. Auf diese Weise erhielt die Turnhalle einen neuen Boden.

Nachdem der Vorschlag der Lehrerkonferenz, einen Schulgarten anzulegen, auf breite Zustimmung gestoßen war, konnte dieses Vorhaben noch im Sommer und Herbst des gleichen Jahres umgesetzt werden. Geld- und Sachspenden sowie viele freiwillige Arbeitsstunden von Mitgliedern des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins ermöglichten die Errichtung mit Gerätehaus, Wasserbecken und Einzäunung. Damit verband sich als Ziel, die Liebe der Kinder zur Natur zu fördern und die Möglichkeit zu bieten, sie dabei speziell in der Bepflanzung und Betreuung eines Hausgartens zu unterweisen. Ergänzt wurde die Anlage durch einen Schulteich.  

Am 06.07.1998 erfolgte der Spatenstich für die einstöckige Überbauung der Eingangsfront im Westen und für die Errichtung des Kinderhorts im südlichen Bereich der Schule. Planung und Bauleitung für beide Objekte oblagen dem Architekturbüro Franz Plechinger. Die Kosten für den neuen Trakt mit drei Klassenzimmern und dem dazugehörigen Sanitärbereich beliefen sich auf 1,2 Millionen DM. Dabei wurde die darunterliegende Glasfront etwas nach außen versetzt und neu gestaltet. Darüber hinaus genehmigte die Regierung im Rahmen dieser aus Raummangel erforderlichen Maßnahme den Einbau eines behindertengerechten Aufzugs und weiterer Toiletten im Untergeschoß. Nach einer Bauzeit von elf Monaten konnte am 20.05.1999 im sonnigen Pausenhof die feierliche Einweihung des Erweiterungsbaues stattfinden. Für die Schüler stehen nun 13 Klassenräume zur Verfügung.

Parallel zur Schulhauserweiterung wurde zwischen Laufbahn und Stadtpark ein Kinderhort errichtet, dessen Trägerschaft die Arbeiterwohlfahrt übernahm. Aufgrund der ökologischen und  kostengünstigen Bauweise konnte der Hort in nur wenigen Wochen realisiert werden. Damit besteht die Möglichkeit, 25 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren in der Zeit nach dem Unterricht zu betreuen. Möglich ist diese Betreuung im Rahmen einer Halbtagsgrundschule bis 13 Uhr, mit warmem Mittagessen oder auch am Nachmittag bis 17 Uhr.

Um den Lebensraum Schule zu verschönern sollte auch der Pausenhof ein neues Gesicht bekommen. Für dieses auf mehrere Jahre angelegte Projekt brachten die Schüler im Vorfeld ihre Wünsche und Anregungen ein.

Die Auftaktveranstaltung dazu, bei der u.a. ein Ahornbaum gepflanzt wurde, fand am 27. Oktober 2000 statt. Eigeninitiative und das Zusammenwirken von Stadt, Schulleitung und Lehrern, Eltern und Schülern sowie die Unterstützung durch zahlreiche Sponsoren ließen in der Zwischenzeit ein Schmuckstück mit Alpengarten, Klangoase, Kletterwand, Sitzschlange, Tunnelsystem zum Durchkriechen etc. entstehen. Die offizielle Übergabe des umgestalteten Pausenhofs an die Schüler erfolgte dann im Rahmen eines Schulfestes am 6. Juli 2001.

Der Höhe- und gleichsam Schlusspunkt des Projekts des „100-Schulhöfeprogramms für bayerische Schulen“ war die Errichtung des „Klassenzimmers im Grünen“, das in Form eines achteckigen Pavillons neben dem Schulteich entstand. In den drei Phasen des Umgestaltungsprozesses sind so viele der von den Schülern gewünschten Attraktionen realisiert worden. Eine kindgerechte Erlebniswelt mit Raum für Ruhe und Kommunikation, Naturerleben und Kunst sowie Spiel und Bewegung ist entstanden.

Dieses umfassende Projekt hat den Gedanken des sozialen Lernens realisiert, indem das Miteinander aller an der Schule Beteiligten zum Tragen gekommen ist. Nach wie vor wird es ein fließender Prozess bleiben, in dem neue Ideen und Umsetzungsvorschläge realisiert werden sollen. Wohl wissend, dass die kindgerechte Architektur  der heimliche Miterzieher unserer Schüler ist, versuchten wir einen Gegenpol zu setzen gegen die von Friedensreich Hundertwasser angeprangerte aggressive Schulhausarchitektur, nach der Kinder gezwungen sind „ihre prägendsten Lebensjahre in einer Umgebung zu verbringen, die höchstens Abstumpfung und Resignation heraufbeschwört und jegliche keimende Kreativität unterbindet.“ Durch die Optimierung der Schulanlage  hat die Schule im Grünen bewiesen, dass sie sinnvollen innovativen Projekten gegenüber stets aufgeschlossen ist.

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